Die Rahmenbedingungen, unter denen heute Landwirtschaft betrieben und Lebensmittel produziert werden, entsprechen bereits nicht mehr denen der Vergangenheit.
Die Zeiten scheinbar stabiler Klimabedingungen, verlässlicher Ernten und endloser Ressourcen sind vorbei. Heute bestimmen Extremwetter, kollabierende Ökosysteme, neue Schädlinge, geopolitische Konflikte und das Erstarken rechter Bewegungen die Realität der Landwirtschaft – und die unserer Ernährung.
„Weiter wie bisher ist keine Option.“ hieß bereits die Schlussfolgerung des Weltagrarberichts 2008. Das industrielle Agrarmodell stößt an ökologische, soziale und ökonomische Grenzen – und wird daran zerbrechen. Sich verschärfende multiple Krisen bis hin zum Kollaps werden den Kontext der Produktion unserer Lebensmittel in Zukunft prägen. Massive Ernteausfälle stehen uns bevor – das ist längst keine ferne Möglichkeit mehr, sondern eine reale Bedrohung.
Diese Tatsachen und ihre Unumkehrbarkeit zu akzeptieren ist keine einfache Aufgabe. Verdrängung, Wut, Trauer und Überforderung sind normale Reaktionen. Und doch ist ihre Akzeptanz erst Bedingung dafür, dass wir wieder handlungsfähig werden. Gemeinsam lässt sich das besser verarbeiten als alleine.
Wir laden zu einem Vortrag ein, der den aktuellen und kommenden Krisenkontext der Lebensmittelproduktion beleuchtet – und die Herausforderungen, die wir gemeinsam anpacken müssen.
Wie könnten solidarische Wege für mehr Resilienz in unserem Ernährungssystem aussehen? Wie werden wir handlungsfähig? Was können wir aus anderen Kollaps-Kontexten lernen (z.B. Kuba Anfang der 90er Jahre)?
Referent: Luciano Ibarra, Mitbegründer der solidarischen Landwirtschaft ‚Gartencoop Freiburg‘.
