Die Art und Weise wie wir uns ernähren und wie Landwirtschaft betrieben wird hat große Auswirkungen, denn Landwirtschaft ist nicht ein Sektor wie jeder andere. Landwirtschaft gestaltet Landschaft, verwaltet Ressourcen (z.B. Wasser, Boden) und gibt Arbeitsplätze im ländlichen Raum. Sie hat die Kultur des Menschen seit 10.000 Jahren geprägt.
Durch unser globalisierte Versorgung hat Landwirtschaft nicht nur Auswirkungen hier sondern auf der ganzen Welt. Landwirtschaft hat sich in der letzten Generation stark verändert. Mittlerweile ist Landwirtschaft spezialisiert, auf globale Produktionsmittel (Dünger, Saatgut etc) und Absatzmärkte angewiesen und kapital- und ressourcenintensiv. Mittlerweile arbeiten nur 1,5% der Bevölkerung in der Landwirtschaft. Kaum einer kennt die Ursprünge und Produktionsverfahren von Lebensmitteln…
Vision
Für uns als Mitglieder des AgriKultur e.V. ist Landwirtschaft zu wichtig um sie zu ignorieren. Wir finden: Landwirtschaft hat einen über die reine Produktion von Nahrungsmitteln hinausgehenden Wert: Sie schafft Kultur und Gesellschaft und gestaltet unsere Umwelt. Das betrifft uns alle alltäglich. Als solch wesentlicher Teil unserer Kultur sollte Landwirtschaft gewertschätzt und weiterentwickelt werden.
Gemeinsam glauben wir an die Möglichkeit der lokalen Einflußnahme zur Gestaltung einer sozial und ökologisch gerechten Welt. Deshalb setzen wir uns ein für einen Wandel in unserer Produktions- und Konsumkultur von Nahrungsmitteln, hin zu regional, ökologisch, klimafreundlich, fair und kleinbäuerlich produzierten Produkten. Mit dem AgriKultur Festival fördern wir den Austausch und die Vernetzung zwischen vielfältigen Akteur*innen in Freiburg und Region.
Hintergrundwissen
Landwirtschaft
Das Landwirtschaft ist in einer paradoxen Situation: sie produziert so viel, gleichzeitig sinkt die Zahl der Bäuerinnen und Bauern ständig; auf aktuell 1,3% der Erwerbstätigen. Bauernproteste machen deutlich, dass Betriebe sich oft in der Zange zwischen Ökonomie (Spezialisierung) und Ökologie (Umweltauflagen) gegängelt sehen. Der Bauernstand versteht sich nicht als ein Beruf wie jeder andere, trotzdem ist es mit der hofeigenen Souveränität durch die starke Subventionierung des Sektors vorbei. Es ist fast unmöglich, ohne Einmischung und Auflagen zu wirtschaften. Gleichzeitig gibt es immer mehr Stimmen aus der Gesellschaft, die sich für nachhaltige Produktionssysteme und eine lebenswerte Umwelt einsetzen. Der Graben zwischen der Gesellschaft und der Landwirtschaft ist groß. Da geht es oftmals auch um die soziale Anerkennung von Bäuerinnnen und Bauern. Eine komplexe Situation. Ein Blick in die Geschichte kann helfen, dies besser zu verstehen. Der Historiker Frank Uekötter hat es jüngst in einem sehr lesenswerten Essay getan, hier der Link dazu.
Regionale Wertschöpfungsketten
Wie wir lokale und nachhaltige Ernährungssysteme aufbauen ist ein zentrales Thema für das AgriKultur Festival.
Zum Thema der regionalen Wertschöpfung hat das KOPOS Projekt einen Podcast erstellt mit Akteuren aus Freiburg.
https://www.kopos-projekt.de/ergebnis/vom-acker-auf-den-teller