Gemeinsames Fermentieren der Buschbohne Saxa

Am Donnerstag den 19. Juli fand in Eichstetten am Kaiserstuhl ein Workshop zum Thema „Fermentation von Bohnen“ statt. Interessierte fanden sich am späten Nachmittag im Innenhof des „Hof am Dorfbach“ vom Biolandbetrieb Hees ein.
Zusammen erläuterten Ann-Kathrin Söllner von ProSpecieRara (Projekt „Vielfalt schmeckt“) und Wolfgang Hees zunächst die theoretischen Grundlagen der Fermentation. Im Laufe des sehr spannenden und interessanten Abends, erfolgte ebenfalls eine Besichtigung der Kulturen auf einem der Äcker von Wolfgang, u.a. der Buschbohne Saxa.
Anschließend wurde die Theorie in die Praxis umgesetzt und sowohl frische Bohnen, als auch eine Rote Beete verarbeitet und für die Milchsäure-Fermentation vorbereitet. Die angesetzten Gemüse wurden unter den Besuchern aufgeteilt, sodass jeder einen Teil für die eigene Fermentation mit nach Hause nehmen konnte.
Abgerundet wurde der Abend durch eine vorzügliche Verköstigung verschiedener Fermentationsprodukte von Wolfgang und einem entspannten gemeinsamen Ausklingen des Workshops.
Insgesamt war die Veranstaltung extrem informativ und interessant – ein Muss für jeden Fermentationsneuling, aber auch für jeden, der sich generell für Landwirtschaft interessiert.
 

Vortrag „Vielfalt schmeckt“ am 06. Juli im Kartoffelhaus

Am Freitag den 06. Juli 2018 fand im Kartoffelhaus ein informatives und sympatisches Gespräch über saatenfeste Gemüsesorten und deren Anbau statt. Vorab gab es ein köstliches Kartoffelmittagessen. Ottmar Binder erzählte von seiner eigenen Geschichte hin zum Anbau samenfester Gemüsesorten. Er selbst pflanzt 60 Arten Gemüse auf seinem Hof in Eichstetten an.
Dazu stand er allen Fragen aus der Zuhörergruppe Rede und Antwort- es entwickelte sich ein lebendiges und informatives Gespräch.

Tierdoku Geheimsache Tiertransporte am 04. Juli im Kunzenhof

Es ist ein vergleichsweise kleines Grüppchen Menschen, die sich an diesem Mittwoch in der Werkstatt des Lernort Kunzenhof zusammenfinden, wohl ahnend, dass das Thema des Film- und Vortragabends im Juli keine leichte Kost ist. Doch trotz aller Vorahnungen – was die ZDF-Dokumentation „Geheimsache Tiertransporte. Wenn Gesetze nicht schützen“ enthüllt, lässt allen Anwesenden den Atem stocken (die Sendung 37Grad ist noch bis 22.01.2019 nachzuschauen  unter https://www.zdf.de/dokumentation/37-grad/37-geheimsache-tiertransporte-100.html).
Schon die Idee lebende Tiere über Strecken von tausenden von Kilometern aus Europa bis in den Nahen Osten zu befördern, um sie anschließend zu töten, scheint absurd, und dem Tierwohl kaum förderlich. Was viele Kälber, Rinder, trächtige Kühe, Schafe, Schweine und andere Tiere jedoch auf diesen Langstreckentransporten erleiden müssen, sorgt für blankes Entsetzen. Wir sehen Bilder von Tieren, die an den EU-Außengrenzen bei fast 40 Grad Hitze bis zu 3 Tage auf engstem Raum eingepfercht auf eine Abfertigung der Transporte warten und nicht wenige, die durch Hitze, Stress, Durst und Verletzungen qualvoll sterben. Weitere schreckliche Szenen haben TierschützerInnen heimlich in den Schlachthöfen der Zielländer des nahen Osten gefilmt: gequälte Rinder, denen die Augen ausgestochen, und auf dem Weg ins Schlachthaus die Beinsehnen durchschnitten werden. Zu kurze Schlachtmesser führen dazu, dass das rituelle Schächten nicht mit nur einem einzigen Schnitt erfolgt, sondern die Tiere erst nach mehrfachen Messerstichen schließlich sterben…
   [KEINE WORTE]
Nach diesen verstörenden Bildern braucht es einige Minuten, bis sich alle soweit gesammelt haben, um der Initiative des Landwirts Bernd Hug vom Baldenweger Hof  zu folgen. Wie die im Film portraitierten Landwirte, die ihre jungen Miilchkälber an Mastbetriebe in Niedersachen verkauft hatten und erst durch die Recherche des ZDF vom weiteren Schicksal einiger der Tiere erfuhren, ist Hug von den Enthüllungen zutiefst erschüttert und fühlt sich zum Handeln getrieben. Um den Tiertransporten auf lokaler Eben etwas entgegen zu setzen, kauft er seit 2018 nur noch Kälber von regionalen Milchviehbetrieben für seinen Mastbetrieb im Dreisamtal (auch wenn gezüchtete Milchvieh-Rassen dafür weniger geeignet sind als Zweinutzungsrinder wie Vorder- oder Hinterwälder).
Und Hug appelliert auch eindringlich an die BürgerInnen, beim Einkauf vor allem von Milch- und Fleischprodukten auf nach der Herkunft zu fragen und auf Regionalität zu achten, wie z.B. durch Direktkauf in Hofläden wie dem des Baldenweger Hofs. Seine Initiative ist nachzulesen unter: http://www.baldenwegerhof.de/pdf/dreisamtaelerbericht.pdf
Immerhin kleine Schritte, aktiv zu werden, wo europäische Gesetze außer Kraft gesetzt sind. NachahmerInnen und MitstreiterInnen braucht es!
Weitere Informationen (aktuell im Juli 2018):

Agrikultur Wochen 2018

 Das war das Programm der AgriKultur Wochen 2018:

Ein Erlebnis für Kopf, Herz und Magen bieten die AgriKultur- Wochen – und das direkt vor Ort. Lokale Gastronomie, ProduzentInnen und Initiativen lassen sich an Ihren Wirkungsstätten über die Schulter schauen und geben einen Einblick in Ihre Philosophie und nachhaltige Wirtschaftsweisen. Verteilt über ganz Freiburg wird es fast täglich, an ausgewählten Plätzen, zu verschiedensten Themen, für unterschiedliche Zielgruppen Vorträge, Betriebsbesichtigungen, Verkostungen, Diskussionen und künstlerische Darstellungen geben, rund um nachhaltige, klimafreundliche und genussreiche Ernährung aus der Region.