Als langjähriger wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ethnologie der Universität Freiburg hat sich Andreas Volz mit den verschiedenen Perspektiven der komplexen und vielschichtigen Kulturgeschichte der Nahrungspflanzen auseinandersetzt, eine
Geschichte, die vielen Menschen nicht (mehr) vertraut ist. Die Ergebnisse zahlreicher Forschungsaufenthalte in Afrika, Amerika und Asien flossen in die intensive Recherchearbeit ein. So entstand ein Buch, das kulturhistorische Inhalte, botanische, ökonomische und historische sowie kulinarische Aspekte vereint. Nicht zuletzt vor dem Hintergrund eines zusehends in Vergessenheit zu geratenden agrarischen und damit verbunden kulturellen Wissens, entschloss er sich, das Projekt anzugehen.
Im Hauptteil werden 41 Pflanzen vorgestellt (sowie weitere 25 bei uns weniger bekannte Nahrungspflanzen). Gegliedert sind die einzelnen Pflanzenportraits folgendermaßen: Domestikation und Verbreitung, Botanik, Kulturgeschichte, Kunst, Anbau, Konsum, Heilkunde sowie Rezepte. Integriert werden Beispiele der Bedeutung der
Nahrungspflanzen in indigenen Gesellschaften aus aller Welt, sind sie doch oft integraler Teil von Mythen und Zeremonien. Denn neben der rein ökonomischen Betrachtung, die in unserer westlichen Welt den Umgang mit den Nahrungspflanzen bestimmt, besitzen sie eine überaus interessante Geschichte und sind ein wichtiger Teil kultureller
Traditionen der Menschen. Dies spiegelt sich in vielen Mythen, Märchen, Legenden und Bräuchen wider. In vielen Kulturen wurden und werden sie als heilige Pflanzen betrachtet, dementsprechend verehrt – ja mache besitzen sogar eine Seele.