Der große Blick – Geschichte und Zukunft der Landwirtschaft und Ernährung

Matthieu Calame und Claudia Neubauer von der “Fondation pour le progres de l’homme” aus der Schweiz gehen mit uns einen großen Schritt zurück, um zu verstehen, wie wir weiter nach vorne können. Sie erläutern, wie wir uns geschichtlich versorgt haben auf der Welt und wie sich das bis zu unserer heutigen krisenbehaften Situation entwickelt hat, bei der mehr und mehr planetare Grenzen überschritten werden. Basierend auf dieser Analyse können wir mit Matthieu und Claudia nach vorne schauen, um zu verstehen, wie ein wirklich nachhaltige Versorgung aussehen kann.

Panel “Versorgung jenseits des Supermarktes”

Supermärkte sind überall und bieten eine große Menge an Waren an, selbst nur für Bio Produkte gibt es Supermärkte – was ist das Problem? Jenseits der Rhetorik der Angebotsheftchen ist klar: Die Handelsmacht von 4 Konzernen, die 75% der Bevölkerung versorgen, ist so stark, dass sie im Ernährungssystem negative Auswirkungen haben: Zum Beispiel für viele Bäuerinnen und Bauern, die abhängig von der Preispolitik der Konzerne sind oder keine Chance auf Marktzugang haben. Die Skalenökonomie von Supermärkten prägt die Größe, Vielfalt und Betriebsmodelle in der Landwirtschaft, es prägt Beschäftigungsverhältnisse und Landschaft, hat einen großen Einfluss auf die Essgewohnheiten (Convenience) von Verbraucherinnen und Verbrauchern und nicht zuletzt investieren Lebensmittelkonzerne auch in Landkauf. Der Lebensmittel-Einzelhandel unabhängig von Supermarktketten ist eine Nische in Deutschland. Aber es gibt Alternativen, in denen das Konzept “Supermarkt” neu und fair gedacht wird!

Mit SuperCoop (Berlin), Coopalim (Strasbourg) und weiteren diskutieren wir Alternativen und Wege aus dem unfairen System “Discounter und Supermärkte”

Sozialversicherung für Ernährung

So etwas würde alles auf den Kopf stellen! Jede(r) Erwerbstätige und Arbeitgeber gibt je 1,8% des Gehalts in die Ernährungskasse. Davon wird der monatliche Einkauf für 80€ (Kinder 40€) in ausgewählten regio-ökologischen Läden und Direktvermartungspunkten finanziert. Gewinner sind die Bäuerinnen und Bauern, die entsprechend vermarkten und alle EsserInnen, die unabhängig vom Einkommen an gute Lebensmittel kommen. Es würde ein Versorgungssystem jenseits vom Supermarkt stärken.

Aber es ist schon Realität – zumindest in Modellregionen in Frankreich und bald in der Schweiz!

Beim AgriKultur Festival wird es endlich auch in Deutschland thematisiert. Mit Akteuren aus Strasbourg (bestätigt), Fribourg (angefragt), Freiburg (bestätigt) und Genf (angefragt), und bei Bedarf auch Übersetzung.

Panel Subsistenz

Bei diesem Panel wird das Thema Subsistenz behandelt. Worum geht es?

“Subsistenz ist die Summe all dessen, was der Mensch notwendig zum Leben braucht: Essen, Trinken, Schutz gegen Kälte und Hitze, Fürsorge und Geselligkeit. Wenn die Subsistenz gesichert ist, kann das Leben weitergehen.” Bennholdt-Thomsen/Mies 1997

Wir möchten das Thema behandeln, weil wir denken, dass Subsistenz kein Konzept der Vergangenheit ist und nur für Länder des globalen Südens passt, sondern heute aktueller den je ist! Verschiedene Referenten werden dazu beitragen! Mehr dazu bald!