LOW TECH MESSE „Wohnzimmer-Komposter“, Lowcost-Indoor-Kompoststation zum Nachbauen, entwickelt von Matthias Fritsch

Bei der Low Tech Messe solltet ihr Euch den Stand der Berliner mit der Indoor Kompost-Station nicht entgehen lassen.

Mit diesem Komposteimer lässt sich ganz einfach und geruchlos im Wohnzimmer wertvoller Humus für die (essbaren) Zimmerpflanzen herstellen. Das System basiert auf Mikroorganismen und Kompostwürmern, wie sie sich auch im normalen Komposthaufen finden lassen. Mit diesem Werkzeug kann jeder Stadtbewohner auch ohne Zugang zu einem Garten gute Erde produzieren, Bodenfruchtbarkeit erhöhen und Abfall vermeiden.

Es ist gelungen, einen Eimer mit neuen Materialien für den Gesamtpreis von knapp über 10 Euro zu bauen. Je nach verwendeten Komponenten und Transportkosten kann der Preis natürlich auch wesentlich höher oder bei gebrauchten Komponenten geringer ausfallen.

Pilzgeflüster -> DIY-Mykologie mit Alexander Traberth Sa 20 Juli 16h ES011

Vortrag von Alexander Traberth

Alexander Traberth befasst sich im Rahmen seiner Masterarbeit im Fach Europäische Ethnologie mit der Frage, wie das Transformationspotential von Pilzen derzeit im Feld der DIY-Mykologie gemeinsam erforscht wird.

Pilze stehen hinsichtlich ihres ökologischen Modellcharakters zunehmend im Fokus diverser ökologischer Konzepte und Praktiken, da sich in der Auseinandersetzung mit diesen Organismen ein fundamentaler Wandel in der Art und Weise ankündigt, wie Mensch-Umwelt Beziehungen gedacht, erlebt und wahrgenommen werden. Angetrieben von unkonventionellen Ansichten haben sich in der Szene der DIY-Mykologie eine Reihe technischer Innovationen entwickelt, die mit verhältnismäßig geringem Aufwand zu Hause umgesetzt werden können. Inspiriert von diesem kulturellen Millieu können fungale Denkfiguren dabei helfen, ein relationales Ökologiesverständnis zu entwickeln. Sie laden dazu ein, mit dem vermeintlich Anderen in Austausch zu treten.

Edith Stein Schule Raum ES011 Samstag 20 Juli 2024

Böden, Bienen und Co – Filmvorführungen von Matthias Fritsch Sa 20 Juli 11h Kinoraum

Mit seinen kurzen Filmen versucht Matthias Fritsch Aspekte in den Fokus zu nehmen, die für viele Menschen eine gewisse Ambivalenz und Abneigung beinhalten, aber gleichzeitig ein Potential für das Bewusstsein zu mehr Nachhaltigkeit haben.

„Boden-Bilder“, Film von Matthias Fritsch, 2018, 8min

Es gibt in der Natur keine Abfälle. Der Müll des einen ist die Nahrung des anderen. Alles ist ständig im Fluss. Unzählige Organismen sind an der Produktion fruchtbaren Bodens beteiligt. Wir können nur die „größten“ von ihnen sehen. Gesunder Boden ist daher voller Leben. Und er ist gleichzeitig die Quelle für neues Leben. Das Video wurde als Stummfilm
produziert und wird mit der Aufnahme eines Live-Soundtrack von Achilleas Kentonis und einer Gedankenaufnahme von Dr. Haiko Pieplow (✝) gezeigt.

„Honigbiene à la Carte“, Film von Matthias Fritsch, 2017, 7min

Man geht davon aus, dass ca. 2 Millarden Menschen auf der Erde Insekten auf dem Speiseplan haben. Hierzulande sind Insekten als neue Proteinquelle gerade ein hippes Geschäftsmodel und etablieren sich in der „Superfoodszene“ für Menschen mit dem entsprechenden Kleingeld. Wir haben uns eine nachhaltige und lokale Quelle der Insektennahrung in Deutschland angesehen: Jedes Jahr im Frühsommer werden beachtliche Mengen männlicher Drohnenpuppen von den Imkern aussortiert und weggeworfen. Diese Massnahme schützt die Bienenstöcke gegen übermässigen Befall von Varroamilben. Anstatt diese Bienenlarven auf dem Müll zu entsorgen, lassen sie sich in allerlei kulinarische Kostbarkeiten verwandeln.

Weitere Kurzfilme werden gezeigt werden!

Film „Hirten – Hüter der Welt“ präsentiert von greenmotions am Samstag 20. Juli 13h im Filmraum

Film auf Englisch mit deutschen Untertiteln

„Herders – Guardians of the Earth“ is a graceful and moving meditation on a disappearing life form. Tender and unsentimental at the same time. In landscapes of remarkable size and beauty, the film portrays the lives of the often invisible and marginalised pastoralist cultures that exist throughout the world. The film captures the beauty and hardship of this dying way of life, explores the deep and ancient union between people and animals, and tells of a way of food production and a way of life that gives more back to the nature and to humanity than what it takes away. There is a wisdom in the ancient practices of nomadic pastoralism that deserves to be preserved and protected. Time for a tribute. And a chance to rethink.

Samstag 20. Juli Kinoraum, Schule, ausgeschildert 13.00

LOW TECH MESSE Mini-Biogas-Anlage im Selbstbau

Der Workshop ist hauptsächlich praktisch. Wir werden einige theoretische Aspekte sehen und es wird auch Raum für den Austausch von Ideen und Erfahrungen geben. Wir werden einen Mechanismus nachbilden, der so einfach zu verstehen ist wie ein Magen, der wie unserer, auch Gase produziert. Auf einfache Weise wandeln wir Abfall in Energie und Kompost um. Dafür genügen ein paar Materialien (die man leicht gebraucht finden kann), einfache Werkzeuge und eine Prise Zeit. Ein Hoch auf Upcycling, Nachhaltigkeit und Fürze! 

Sa 20 Juli 10.30h-12h ggf länger
So 21 Juli 10.30h-12h ggf länger

Mit Alberto
Ohne Anmeldung

LOW TECH MESSE Experimenteller FahrradLastenAnhängerBau


Wir werden versuchen, aus FahrradTeilen und Fundstücken einen LastenAnhänger zusammen zu schrauben. Dazu weden Bauteile umgenutzt und z.B. FahrradVorbauten als Verbindungselement verwendet, mit dem sich auch Besenstiele Zusammenschauben lassen… Mit dieser modularen Bauweise ohne schweißen können niederschwellig nützliche Geräte gebaut werden.

Samstag 20. Juli 11h-14h ggf. länger

Sonntag 21. Juli 11h-14h ggf. länger

Keine Anmeldung notwendig

Mit: Chrimi



LOW TECH MESSE – Einfälle statt Abfälle Lastenradbau mit Christian Kuhtz

An zwei Tagen werden zwei Lastenräder gebaut, und das ganz aus Schrott und gebrauchten Teilen – ohne Schweißen! Damit die Lastenräder danach auch belastbar und dauerhaft sind, braucht es dafür besonders pfiffige und durchdachte Konstruktionen. Die hat Christian Kuhtz aus Kiel schon seit über 40 Jahren in seiner Heftreihe „Einfälle statt Abfälle“ dokumentiert. Christian Kuhtz legt dabei besonderen Wert auf ein achtsames Nutzen von Material, das sonst sorglos den Müllberg vergrößert und die Abnutzung unserer Lebengrundlagen beschleunigt – fast schon eine Lebensweise, die so aktuell wie nie zu vor ist und für Christian seit Jahrzehnten zum Alltag gehört.

Im praktischen Workshop lernst Du vor allem auf was es statisch und konstruktiv beim Lastenradbau ankommt und wie mit dem Werkstoff Metall umgegangen wird. Es wird gesägt, gebohrt, gefeilt und gehämmert – mitten auf dem Festival!

Samstag und Sonntag 20. und 21. Juli, jeweils 10 bis 17 Uhr
Kein Vorwissen nötig (Bastelerfahrung schadet aber nicht)

Anmeldung erforderlich: lowtech(ät)agrikulturfestival.de oder Tel: 0160 417840acht

Max 8 Teilnehmer*innen

Bauernproteste verstehen – Alternativen aufzeigen. Mit Gesine Langlotz, Bernhard Bolkart und Andreas Gattinger am Sonntag 21. Juli 13.30 Hauptbühne

**Onno Poppinga (Bauer und emeritierter Prof Witzenhausen) musste leider die Veranstaltung absagen**

Andreas Gattinger (Bauer und Professor Uni Giessen), Bernhard Bolkart (Präsident Badischer Landwirtschaftlicher Hauptverband) und Gesine Langlotz (Bäuerin, Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft) werden die Bauernproteste reflektieren. Darüberhinaus werden sie aber auch über Alternativen sprechen, um das bestehende System zu ändern.

Veranstaltung am Sonntag 21 Juli 2024, Hauptbühne, 13.30